VVO/KFV: Sicher durch den Sommer

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Unfall- und diebstahlfrei durch den Sommer; Foto: Adobe/VVO

Hitze, Diebstähle und viel Verkehr – der Sommer ist da und mit ihm auch die unterschiedlichsten Gefahren und Risiken, die jedoch unter Einhaltung gewisser Vorkehrungen gut verringert werden können.

Auch wenn der Sommer in diesem Jahr lange auf sich warten ließ, so ist dieser nun doch bei uns angekommen. Mit dem Beginn der Sommerferien in Wien, Burgenland und Niederösterreich startet am kommenden Wochenende nun auch der Sommerreiseverkehr. Pandemiebedingt bevorzugen nach wie vor viele Österreicher und Österreicherinnen den Individualverkehr und nehmen oft lange Strecken auf sich, um an das geplante Urlaubsziel zu gelangen. „Bei langen Autofahrten sind ausreichend Pausen ein absolutes Muss. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, genügend zu trinken und bei Staus oder zähflüssigem Verkehr möglichst einen kühlen Kopf zu bewahren“, so Dr. Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO. „Wichtig ist zudem auch die Verminderung des Einbruchs- und Diebstahlsschutzes: Im Urlaub ist das Auto oft vollgepackt mit Gepäck und Wertgegenständen. Um böse Überraschungen möglichst zu vermeiden, sollte der Pkw jedoch niemals vollgepackt unbeaufsichtigt zurückgelassen werden. Und auch bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gilt: Achtsam sein und die persönlichen Wertgegenstände gut verstaut halten.“

Unfallursache Hitze
Ein wesentlicher Faktor, der besonders die Unfallgefahr in den Sommermonaten erhöht, ist der Faktor Hitze. „Hitze hat einen starken Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit. Mit Hitzestress kann der menschliche Körper nur über einen kurzen Zeitraum gut umgehen. Bestehende Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck oder Herzerkrankungen werden durch Hitze verschärft“, betont Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. Gerade Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer sind der Hitze fast schutzlos ausgeliefert. Aber auch längst nicht alle Autofahrer können auf eine Klimaanlage zurückgreifen: Etwa 9 bis 12 Prozent aller Autos auf Österreichs Straßen sind nach wie vor nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet. Dass die Hitze einen wesentlichen Einfluss auf die Verkehrssicherheit hat, zeigt dabei auch die Statistik: Liegt die gemessene Tageshöchsttemperatur bei 30 Grad Celsius oder darüber, ereignen sich im Verhältnis zu Tagen mit maximal 20 bis 25 Grad um 73 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden, diese mit 69 Prozent mehr Verletzten und 57 Prozent mehr Todesopfern. Besonders gefährlich wird die Hitze für Einspurige: Die Zahl der Fahrradunfälle ist mehr als dreimal so hoch, die der Motorradunfälle fast sechsmal. 

Sicherheitstipps für die sichere Fahrt ans Urlaubsziel: 

  • Kinder und Tiere NIE im Auto zurücklassen (auch nicht bei Pausen, wenn die Kinder schlafen).
  • Bei längeren Fahrten sollten unbedingt regelmäßige Pausen im Freien, möglichst auf einem schattigen Parkplatz, eingelegt werden – so vermindert man Müdigkeit und Unkonzentriertheit.
  • Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihr Fahrzeug richtig beladen und die Ladung/Gepäck auch richtig gesichert ist.
  • Rücksichtnahme und Fairness im Straßenverkehr kann Menschenleben retten und schwere Unfälle verhindern.
  • Lassen Sie das Fahrzeug möglichst nie vollbeladen mit Gepäck zurück.

Tipps für den Einbruchsschutz bei längerer Abwesenheit: 

  • Aufmerksame Nachbarn: In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher, Diebe und Betrüger weniger Chancen.
  • Lassen Sie während Ihrer Abwesenheit den Postkasten von Freunden oder Nachbarn leeren – überquellende Briefkästen sind ein Hinweis auf leere Häuser und leichte Beute!
  • Bitten Sie jemanden die Position der Jalousien und Vorhänge zu verändern, um Ihre Anwesenheit vorzutäuschen.
  • Installieren Sie zusätzlichen Einbruchsschutz an der Haustür und den Terrassentüren. Mit Zusatzschlössern an der Griff- und Scharnierseite, oder mit einem Balkenschloss können solche Türen problemlos nachgerüstet werden.
  • Sichern Sie Ihre Fenster mit versperrbaren Fenstergriffen.
  • Lichtschalter mit Timer-Funktion, die mit wechselnder Raumbeleuchtung Anwesenheit simulieren, sind ein guter zusätzlicher Schutz.
  • Videoüberwachung und Alarmanlagen schrecken Einbrecher ab.
  • Kräftiges Licht mit Bewegungsmeldern wie Scheinwerfer oder LED schlagen Einbrecher in die Flucht.

Sommerzeit ist Fahrradzeit: Tipps zur bestmöglichen Fahrradsicherung
Im Jahr 2020 gab es ein Plus von 13 Prozent seit der ersten Erhebung der Verkaufszahlen von Fahrrädern durch den VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs). Zugenommen haben vor allem auch die Verkäufe von E-Bikes und die Nachfrage nach Fahrrädern mit höherwertigen Produkten und Materialien. Gerade derartige Fahrräder, die in der mittleren bis höher preisigen Klasse angesiedelt sind, gilt es besonders zu schützen.

  • Nicht gesicherte Fahrräder immer im Blick behalten.
  • Bügelschlösser, Faltschlösser und Panzerkabel zählen zu den sichersten Möglichkeiten ein Fahrrad abzuschließen. Es dauert einige Minuten, das Schloss aufzubrechen und macht es für Diebe uninteressant.
  • Räder nicht nur an Hinter- oder Vorderreifen sichern, sondern zusätzlich auch am Rahmen. Der Rahmen kann leicht und schnell ausgespannt und mitgenommen werden.
  • Nehmen Sie den Akku Ihres E-Bikes mit, wenn das Fahrrad außer Sichtweite ist. Er ist das wertvollste am Fahrrad.
  • Sichern Sie Ihr Fahrrad an verankerten Gegenständen wie Masten oder Verkehrszeichen.

Wichtige Tipps zur Vermeidung von Ertrinkungsunfällen von Kindern
Kinder dürfen – auch wenn sie schwimmen können – in der Nähe von Gewässern nie unbeaufsichtigt sein. Gerade bei Kleinkindern gilt die Regel: Ist die Aufsichtsperson nicht in Reichweite, also einen bis maximal drei Schritte entfernt, bleibt für die Rettung wenig Zeit – manchmal zu wenig, um schlimme Folgen zu verhindern. Daher: Kinder immer im Auge behalten! Kleinkinder immer in unmittelbarer Reichweite!