Sturm, Starkregen, Hitzewellen: Österreichs Bevölkerung befürchtet Zunahme bei Extremwetterereignissen

82
Naturkatastrophen in Österreich – das Sturm, Starkregen, Hitzewellen: Österreichs Bevölkerung befürchtet Zunahme bei Extremwetterereignissen; Foto: Adobe/VVO

Während Experten schon seit Jahren vor den Folgen zunehmender Extremwetterereignisse in ganz Österreich warnen, beurteilen in einer aktuellen repräsentativen Befragung nun auch bereits mehr als 90 Prozent der Österreichischen Bevölkerung Naturgefahren als Zukunftsproblem mit hohem Schadenspotential. Konzentrierten sich die Sorgen der Österreichischen Bevölkerung im 5-Jahrevergleich noch auf regionale oder punktuelle Ereignisse und betrafen zumeist Hochwasser oder Überflutungen, rücken nun auch verstärkt Hitzewellen und Dürreperioden in den Bewusstseinsfokus der Bevölkerung. Präventionsmaßnahmen werden dennoch nicht oder zu spät getroffen, wären aber besonders wichtig, so die Sicherheitsexperten des österreichischen Versicherungsverbandes VVO und des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).

Zunahme an Extremwetterereignissen
Extreme Wetterphänomene sind schon seit Jahren in Österreich keine Seltenheit mehr. „Naturkatastrophen nehmen in Österreich zu und treffen auf eine eher schlecht vorbereitete Gesellschaft“, so Dr. Othmar Ederer, Vizepräsident VVO. „Die Risiken werden noch immer stark unterschätzt, wobei die Ereignisse der letzten Jahre bestätigen, dass Österreich von Extremwetterereignissen bzw. Naturkatastrophen durchaus nicht verschont bleibt. Gefährdet sind dabei nicht nur einzelne Regionen, sondern alle Bundesländer. Es handelt sich zudem leider nicht mehr um „Jahresphänomene, vielmehr ist hier ein langfristiger Trend in der Zunahme von Extremwetterereignissen klar feststellbar:“

Prävention besonders wichtig
Wie die aktuelle KFV-Studie zeigt, sind Hochwasser und Überflutungen die im Jahr 2020 spontan am häufigsten genannten Naturgefahren der Österreichischen Bevölkerung, aber mit abnehmendem Trend. Waren Hitze- und Dürreperioden bis zum Jahr 2017 noch kein Thema werden diese nun stärker wahrgenommen. „Über 90 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass Naturgefahren in Zukunft größere Schäden anrichten werden. Und sogar 85 Prozent aller Befragten möchten aktiv Maßnahmen setzen, um sich vor Schäden zu schützen. Geht man hier aber in die Tiefe, sieht man schnell, dass konkrete Maßnahmen nur selten getroffen werden: Nur die Hälfte der Befragten reagiert aufgrund einer akuten Unwetterwarnung und ergreifen Schutzmaßnahmen“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.

„Unsere Studien zeigen, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung im Allgemeinen zugenommen hat. Doch ziehen immer noch wenige anhand bereitgestellter Informationen die richtigen Schlüsse im Sinne der Vorsorge“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.

Über aktuelle Unwetterwarnungen informieren sich die Befragten überwiegend im Internet, gefolgt von TV und Radio. Eine eigene Wetter-App nutzen bereits 43 Prozent der Befragten. Besonders oft werden Vorkehrungen gegen Sturmschäden getroffen, gefolgt von Gewitter und Hagel. 

Einige Sicherheitstipps für den Ernstfall: 

Mit gezielten Vorkehrungen soll sichergestellt werden, dass im Falle einer Naturkatastrophe die Grundversorgung der Hausbewohner für mindestens 10 Tage gewährleistet ist.

Vorausschauend

  • Informationen über die Gefahrenstufe des Wohngebietes einholen
  • wichtige Dokumente in einer Mappe verwahrt
  • wichtige Telefonnummern auch handschriftlich notieren

Vorbereiten

  • Notgepäck
  • Reparaturwerkzeug
  • Alternativen zu Strom: Gas-Kocher, Batterieradio, Notbeleuchtung
  • warme Decken/Schlafsack

Vorräte anlegen (Angaben pro Person/Tag)

  • mindestens 2,5 Liter reines Trinkwasser
  • 1 kg Lebensmittel (Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette)
  • trocken, kühl, dunkel und frostsicher lagern
  • Vorräte bedarfsorientiert ergänzen (z. B. Säuglinge, Kleinkinder, Diabetiker, etc.)
  • Brennmaterial
  • Hausapotheke

Richtig reagieren bei einem Zivilschutzalarm

  • Dauerton 3 Minuten = Warnung
  • Radio/TV einschalten, Nachbarn informieren, im Haus Schutz suchen, Anweisungen der Behörden beachten, nächste Schritte planen
  • Dauerton 1 Minute = Entwarnung