Steigende Zahlen der Unfälle und vor allem auch die unfallreiche Zeit des Winters wurde vom VVO als Anlass genommen, um über Unfälle und deren Ursachen und Tücken aufzuklären. Als Gesprächspartner wurden dabei der Direktor des Planetariums der Stadt Wien und Physiker Mag. Werner Gruber, die Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group und Vizepräsidentin des Roten Kreuzes Prof. Elisabeth Stadler und der Direktor des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) Dr. Othmar Thann von dem Generalsekretär des VVO Prof. Dr. Louis Norman-Audenhove eingeladen.
Im Jahr 2018 kam es zu über 780.000 Unfällen, von denen drei Viertel alleine im Haushalt und in der Freizeit passierten. Davon sind über 50 Prozent männliche Verunfallte. Mit den durch Unfälle gekennzeichneten Wintermonaten herannahend, sei es also wichtig nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der eigenen vier Wände auf Präventionen Wert zu legen, ergänzte Thann.
Laut Gruber seien dabei eine Vielzahl der Unfallursachen auf physikalische Phänomene zurückzuführen. Der geringe Gleitreibungskoeffizient zwischen nassem Laub und Schuh, der falsch ausbalancierte Körperschwerpunkt auf einem Schemel, oder die enorme kinetische Energie eines E-Scooters verursachen so täglich Unfälle.
Christbaumlichter sind dabei besonders nicht zu unterschätzen: Ist der Baum einmal entzündet, resultiert daraus ein Brand, dessen Löschversuch nach nur 30 Sekunden chancenlos ist.
Doch Gruber klärte auf: nicht die Physik, sondern die Psychologie sei die Unfallursache Nummer eins. Denn zunehmende Faulheit und Unachtsamkeit seien die tatsächlichen Urquellen der steigenden Unfallzahlen in den letzten Jahren. Genau diesem Trend entgegen zu wirken, sei also, nach Gruber, die beste Maßnahme zur Unfallprävention.