Rekordwerte bei Brandereignissen in der Landwirtschaft

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Rekordwerte bei Brandereignissen in der Landwirtschaft; Foto: Adobe/VVO

Durchschnittlich passierten in Österreich zwischen 2010 und 2020 jährlich 1.590 Brände im Agrarbereich – Tendenz steigend. Im Jahr 2020 wurde ein Rekordwert von 2.306 Brandereignissen verzeichnet, rund 45 Prozent mehr als im Jahr davor. Damit ereignete sich mehr als ein Viertel aller Brandunfälle in der Landwirtschaft.

Das führt in weiterer Folge auch zu einer Zunahme der Schadenssummen. Durchschnittlich betrug die Schadenssumme 2010 bis 2020 jährlich über 59 Mio. Euro. Vor einem Jahrzehnt waren es noch etwa 42 Mio. Euro und in den letzten Jahren stieg die Schadenssumme teilweise schon auf über 85 Mio. Euro jährlich.

Obwohl die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit der Jahrtausendwende um ca. 25 Prozent gesunken ist, ist ein jährlicher Anstieg der Produktion landwirtschaftlicher Güter durch Automatisation zu verzeichnen. Die technischen Modernisierungsmaßnahmen erhöhen aber gleichzeitig das Brandrisiko in den Betrieben. Die häufigste Brandursache in der Landwirtschaft ist Elektrobrand, gefolgt von Brandstiftung und Naturereignissen wie Blitzschlag. Auch bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln ist Vorsicht geboten. Höhere Temperaturen verbunden mit den Eigenschaften des Materials und der Höhe der Schüttung können Hitze im Inneren erzeugen und so zu Selbstentzündung führen.

So können Brände in der Landwirtschaft vermieden und Menschenleben gerettet werden: 

  • Besuch eines Brandschutzkurses zum sicheren Umgang mit Feuerlöscher, Löschdecke und Erster Hilfe
  • Regelmäßige Wartung elektrischer Anlagen bzw. Blitzschutzeinrichtungen durch den Fachmann
  • Regelmäßige Überprüfung und Reinigung der elektrischen Betriebsmittel und Leuchten
  • Bei der Lagerung von Holzhackschnitzel darauf achten, dass keine Gefahr einer Selbstentzündung besteht.
  • Feuerlöscher griffbereit halten in Wohnbereich, Werkstätten und Wirtschaftstrakt